23. April 2018

Debbie, die Caretakerin, kommt um sich zu verabschieden. Sie hat drei Tage frei und fährt nach Perth. Auch wir packen unsere Sachen zusammen und fahren los. Erst noch am Carradin Roadhaus tanken, dann Weiterfahrt bis nach Merredin. Dort Stopp am IGA Supermarkt, um frische Wurst und Roggenbrot mitzunehmen.

Von Merredin geht die Fahrt weiter bis nach Northam, dort gibt es einen Aldi. Hier werden die Vorräte für die nächsten Tage ergänzt.

Zur Lunchtime sind wir in York. Für einen Wochentag ist viel Betrieb. Klar, es sind noch Schulferien. In Jules Shoppe bestellen wir uns eine Tasting-Plate für zwei. Fladenbrot, Humus, Schafskäse, Oliven, Lamm, Hähnchen, frisch gebratene Champignons, genau das Richtige für heute Mittag.

Kennt ihr das, Appetit auf was ganz bestimmtes? So geht es mir, ich habe Lust auf Rinderrouladen. Die sind schwierig zu bekommen, entweder gibt es Steaks oder Braten. Hier in York gibt es einen Metzger, da probieren wir es. Wir erklären genau, was wir möchten. Sehr dünn geschnittenes Rindfleisch aus der Oberschale (Topside). Der Metzger geht nach hinten, schneidet eine Scheibe Fleisch ab, kommt wieder nach vorne und zeigt uns das geschnittene Fleisch. Ist es so recht? Fragt er. Genau wie es sein soll! Er geht wieder nach hinten und schneidet die restlichen Scheiben zu, mit einem scharfen Messer und mit der Hand. Das gibt ein gutes Abendessen.

Von York aus fahren wir direkt auf die Farm. Das Gespann wird abgestellt, Strom angeschlossen, schließlich ist der Kühlschrank gut gefüllt.

Bei einem Bier werden die Neuigkeiten ausgetauscht.

24. April 2018

Inge und Micha fahren nach Perth, wir machen solange Farmsitting. Wie angekündigt, wird heute Morgen der Strom wegen Reparaturarbeiten abgeschaltet. Da merkt man erst, wofür alles Strom benötigt wird. Nach drei Stunden geht das Licht wieder an, Strom ist wieder da.

Nach Rückkehr der Beiden gibt es bei leckerem Rotwein einen gemütlichen Abend.

25. April 2018

wir sind noch auf der Farm. Morgen fahren wir nach Perth und bleiben dort bis zur Abreise.

Auto und Caravan werden ab Morgen in Perth zum Verkauf angeboten und können dort besichtigt werden.

Heute ist Feiertag: Anzac Day – Es wird der im ersten Weltkrieg Gefallenen und Verwundeten gedacht. Es gibt im ganzen Land Veranstaltungen mit Reden, Paraden, etc.

Micha will heute seine Felder für die Einsaat vorbereiten. Als Vorbereitung müssen die vorhandenen Stoppeln abgebrannt werden. Dean, der älteste Enkel, kommt heute Morgen, um mitzuhelfen. Sein Bruder wird später dazu stoßen.

Überhaupt gibt es heute bei Giebelers ein volles Haus. Jessica (Enkelin) kommt mir ihrem Freund. Nina und Mike, das sind Tochter und Schwiegersohn, kommen um die Helfertruppe einzusammeln. Das Ende des Arbeitstages wird mit einem Bier eingeläutet.

Die Arbeit ist getan, das Haus ist wieder leer. Nun wird mit der Vorbereitung des Abendessens begonnen. Es gibt Kartoffelbrei, Gemüse und die Rouladen. Sehr leck

26. April 2018

In Perth, auf dem Central Caravan Park, ist bereits ein Stellplatz reserviert. Wir haben uns entschlossen, bereits jetzt nach Perth zu fahren und das Gespann dort zum Verkauf anzubieten. Auto und Wohnwagen sind schon seit Beginn der Reise annonciert. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der ständig wechselnde Standort nicht besonders förderlich ist.

Dieter hat auf einer Webseite Bilder und Informationen zu Auto und Wohnwagen zusammengestellt. Einfach oben auf das Datum klicken.

Dazu kommt, dass es unseriöse Angebote gibt, die nach dem gleichen Schema ablaufen. Nach dem Motto, Auto oder Caravan sind genau dass, was ich suche. Bin aber bei der Army, im Outback oder sonstwo und kann nicht zur Besichtigung kommen. Die Bezahlung soll per Paypal erfolgen und ein Spediteur mit der Abholung beauftragt werden. Wer sich darauf einlässt ist nicht nur die Ware los, sondern auch das Geld, dass nicht auf dem Konto eingeht. Bereits mehrmals haben wir solche Angebote bekommen.

Nachdem der Wohnwagen steht, statten wir Barbara und Gerd, die ja direkt neben dem Caravanpark wohnen, einen Besuch ab.

27. April 2018

Wir haben einige Sachen, die nicht mit dem Wohnwagen oder Auto verkauft werden sollen. Aus diesem Grund werden wir am Sonntag zum Rotamart (Flohmarkt) am Belmont Forum fahren und dort die Sachen zum Verkauf anbieten. Mal sehen, ob wir was verkaufen.

Das bedeutet aber gleichzeitig, dass die nicht mehr benötigten Sachen zusammengesucht werden müssen. Eine gute Gelegenheit, schon mal auszusortieren: Mitnehmen nach Deutschland, verkaufen, wegwerfen. Damit sind wir eine ganze Weile beschäftigt.

Das Auto ist sehr staubig, deshalb fahren wir erst mal zum Auto waschen.

Die ersten Sachen, die mit nach Deutschland müssen, sind zusammengepackt. Wir bringen die Handgepäckkoffer schon mal in Rudiseles Gästezimmer.

28. April 2018

Heute fahren wir nach Fremantle, zum Einkaufen. Dort wollen wir bei Hela, dem deutschen Metzger, einen Stopp einlegen und uns mit Wurst versorgen. Dieter informiert sich im Internet über die Öffnungszeiten. Samstags ist nur bis 12 Uhr offen, dann müssen wir zuerst dorthin.

Dort angekommen ist es, als ob man eine Metzgerei in Deutschland betritt. In der Auslage liegen Schinkenspeck, Lachsschinken, Fleischwurst, Leberkäse, Wiener Würstchen, Leberwurst, geräucherte Bratwurst, und anderen leckere Sachen. Es verleitet dazu, mehr mitzunehmen als man beim Betreten des Ladens geplant hat. Alles wird in der Kühlung verstaut und dann geht es weiter zu den E-Shed-Markets. Da Samstag ist, haben mehr Geschäfte geöffnet als beim letzten Besuch.

Die ersten Souvenirs werden gekauft und im Auto verstaut. Ohne Tüten bummelt es sich leichter. Noch eine Kleinigkeit zu Mittag essen, dann fahren wir wieder zurück nach Ascot.

Alle Sachen, die wir Morgen verkaufen wollen, müssen im Auto verstaut werden.

Laut Webseite ist der Markt ab 5.30 Uhr für Aussteller und ab 6.30 Uhr für Besucher offen. Das heißt, früh aufstehen. Die Gebühren für einen Stand sind günstig. Maßeinheit ist ein Parkplatz, der kostet 10 $.

Zum Abendessen sind wir bei Rudiseles eingeladen.

29. April 2018

Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr. Schnell frühstücken und dann geht es los. Alle Ampel sind grün und wir sind schnell am Belmont Forum. Von wegen ab 5.30 Uhr ist für Verkäufer offen, der Parkplatz ist schon ziemlich voll. Wir finden noch einen Platz im hinteren Bereich, zwischen zwei Ausstellern, die jeweils mehrere Parkbuchten besetzt haben. Wir schieben uns dazwischen. Es ist ja noch dunkel, aber der Parkplatz ist gut ausgeleuchtet.

Der Campingtisch wird als Verkaufsstand zweckentfremdet und mit den handlichen Artikeln bestückt. Große Teile, wie Waeco Cooler, Ventilator, etc. kommen auf den Boden. Schon kommen die ersten Schnäppchenjäger vorbei um sich das Angebot anzusehen.

Im Laufe des frühen Vormittags kommt ein Mann vorbei und schaut sich alles in Ruhe an. Dann meint er: das sieht aus wie ein deutscher Verkaufsstand. Das ist eine interessante Feststellung. Wie kommt er denn darauf? Natürlich muss das hinterfragt werden. Er meint: Alles was angeboten wird ist sauber und gepflegt und es ist ordentlich aufgebaut. An anderen Ständen sieht es nicht so aus.

Ein junger Mann interessiert sich für den Waeco Cooler. Über den Preis sind wir uns schnell einig. Er zahlt 2/3 des geforderten Preises an und wir sollen ihm die Fridge reservieren. Er muss erst noch zum Geldautomaten um das Restgeld zu holen. Er kommt zurück, zahlt den Restbetrag und meint, er holt das Teil später ab. Vertrauensvoll, denn er hat keine Daten von uns und wir keine von ihm. Kurz vor Ende des Marktes kommt er das Teil abholen.

Kurz nach 10 Uhr wird angefangen, die nicht verkauften Sachen einzupacken. Spätestens um 11 Uhr muss der Parkplatz geräumt sein.

Von unserem Standnachbarn erfahren wir, dass er bereits um Mitternacht hier war und sich drei Stellplätze reserviert hat.

Nach dem Flohmarkt klingeln wir bei Barbara und Gerd. Schließlich haben wir erfolgreich ihren Staubsauger verkauft und wollen das Geld abliefern.

30. April 2018

Das Ausräumen geht weiter. Fast alles, was die nächsten Tage nicht gebraucht wird, kommt in die Reisetaschen und wird bei Rudiseles im Gästezimmer gelagert. Das endgültige sortieren wird gemacht, wenn die Taschen für den Rückflug gepackt werden.

Jetzt sind wir bei Barbara und Gerd und bleiben gleich hier. Gerd hat Probleme mit seinem Computer, Dieter darf helfen.

1. Mai 2018

Heute kümmern wir uns um einen Plan B für Auto- und Wohnwagenverkauf. Wir wollen die aktuellen Ankaufspreise für Wohnwagen und Auto ausfindig machen. Mit einer Liste von Anbietern für Gebrauchtfahrzeuge machen wir uns auf den Weg. Der erste Anbieter kauft keine Fahrzeuge an, er vermittelt nur. Sein Service besteht darin, Fotos von den Fahrzeugen zu machen und Anzeigen zu veröffentlichen. Dafür ist eine Gebühr von $ 500 zu zahlen, weitere Gebühren fallen nicht an. Das können wir auch selbst tun.

Der nächste Anlaufpunkt ist ein Wohnwagenhändler. Im Moment sei keine gute Zeit zum Verkaufen. Sein Hof sei voll, er kaufe nichts an. Auf unsere Frage, nach den aktuellen Preisen zeigt er uns auf dem Hof einen Wohnwagen, der Baujahr 1999 ist (unser ist Baujahr 1996) und 20 cm länger ist wie unserer, für den verlangt er $ 16.000. Zu dem von uns aufgerufenen Preis meint er, dass es ein fairer Preis ist. Das ist doch schon mal eine Aussage.

Nun fahren wir zu Jayco. Hier ist man bereit den Wohnwagen anzukaufen. Wie überall auf der Welt, wenn jemand ein Ankaufsangebot macht, zählt er auf, was für Kosten (er muss Service machen, Mehrwertsteuer ist fällig, etc.) auf ihn zu kommen. Die muss er natürlich vom Ankaufspreis abziehen, damit noch ein Gewinn übrigbleibt. Zumindest haben wir einen Anhaltspunkt, über den Händlerankaufspreis.

Auf der Fahrt zurück zum Caravanpark halten wir noch bei drei Autohändlern an und lassen uns ein Angebot machen.

Nachmittags zu Barbara und Gerd. Schließlich gibt es einiges zu erzählen. Die beiden erwarten heute Abend noch Besuch, der bringt das Abendessen gleich mit. Es gibt Pizza.

2. Mai 2018

Heute Mittag sind wir bei Rudiseles. Die erwarten um die Mittagszeit Besuch, der um diese Zeit gerne Kaffee und Kuchen möchte. Da lässt sich der Geburtstags- kaffee gleich mit verbinden, Kuchen bringen wir mit. Den erwarteten Besuch haben wir bereits in Bridgetown kennen gelernt.

Der Kuchen ist alle, die Teller leer. Nun lassen wir Barbara und Gerd mit ihrem Besuch alleine und verbringen einen gemütlichen Nachmittag am Wohnwagen.

3. Mai 2018

Bei uns steht heute Watertown, früher hieß das Harbourtown, auf dem Plan. Bummeln gehen, vielleicht findet sich ja noch ein schönes Mitbringsel. Es ist ein Jahr her, dass wir das letzte Mal hier waren. Einiges hat sich in der Zwischenzeit geändert. Einige Geschäfte gibt es nicht mehr, dafür sind andere dazu gekommen. So gibt es hier jetzt ein Outlet von Lindt. Bummeln macht hungrig. Bei Subway wird die Grundlage geschaffen, ein Eis rundet das Ganze ab. Am späten Nachmittag sind wir wieder zu Hause.

Barbara hat schon das Abendessen aufgesetzt, da bleibt bei uns die Küche kalt. Leider passiert ihr ein Missgeschick, sie verbrennt sich an der heißen Pfanne die Hand. Kühlung verschafft ein Paket gefrorener Spinat.

Verkaufsanzeige für Auto und Wohnwagen sind an verschiedenen Stellen online veröffentlicht. Eine weitere kostenlose Anzeige soll bei der Trading Post aufgegeben werden. Wenn das mal so einfach wäre. Bereits bei der Eingabe der Daten ins Online-Formular gibt es Probleme. Fotos lassen sich nicht hochladen. Nach einem Foto ist Schluss, dann dreht sich nur noch die Uhr auf dem Bildschirm. Dazu kommt, dass bei jedem Aufruf der Seite eine Email im Postfach landet mit der Aufforderung, die Emailadresse zu bestätigen. Irgendwann nervt das nur noch, der Prozess wird abgebrochen.

5. Mai 2018

Mit einer SMS kündigt der Freund von Maria an, dass er gegen 11.30 Uhr hier sein wird. Pünktlich kommt er vorgefahren. Sieht sich das Auto an und macht eine Probefahrt. Auto gefällt ihm gut, jetzt muss es nur noch seiner Partnerin gefallen. Die kommt erst am Donnerstag aus Karattha zurück. Wenn bei ihr Interesse besteht, dann soll sie sich einfach melden.

Das Auto wird für den morgigen Flohmarktbesuch gepackt. Hoffentlich ist die Wettervorhersage falsch, es ist Regen angekündigt.

Wie vermutet, kommt der Mann nicht mit dem Geld vorbei.

6. Mai 2018

Nach den Erfahrungen vom letzten Sonntag, dass viele Verkaufsplätze bereits frühzeitig belegt waren, wird der Wecker auf 3.30 Uhr gestellt. Es gibt nur einen Kaffee, Sandwiches fürs Frühstück wurden vorbereitet und werden nur aus dem Kühlschrank geholt.

Heute auf dem Parkplatz ein ganz anderes Bild, es sind nur vereinzelte Fahrzeuge zu sehen. Wir haben die freie Auswahl und nehmen einen Eckplatz. Aufbauen darf man erst ab 5.30 Uhr, bis dahin ist noch Zeit. Erst mal im Auto frühstücken. Tropf, tropf, die ersten Regentropfen fallen auf die Scheibe. Hoffentlich hört das wieder auf.

Di ersten Schnäppchenjäger stellen ihre Autos auf dem Parkplatz ab, bleiben wegen des Regens aber noch sitzen. Es regnet immer mal wieder, das sieht nicht danach aus, als ob es ein gut besuchter Flohmarkt wird. Die ersten Aussteller und Besucher fahren schon wieder weg.

Ab 6 Uhr werden die Wolken weniger, der Verkaufsstand wird aufgebaut. Bis 7 Uhr wechseln ein paar Kleinigkeiten den Besitzer. Dann fängt es wieder an zu regnen, wir räumen ein. Wenigstens ein paar Dollar haben wir erzielt, da die Standgebühr noch nicht kassiert wurde. Das frühe Aufstehen hat sich aber nicht gelohnt.

Es bleibt kühl und Regenschauer sorgen dafür, dass man keine Lust auf weitere Unternehmungen hat. Wir gehen rüber zu Barbara und Gerd, dort ist es warm und es gibt Kaffee und Kuchen.

7. Mai 2018

Wie heißt es so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt. Dieses Motto steht über dem heutigen Tag. Wir warten ab, ob der Mann, der am Freitag gesagt hat er kauft den Wohnwagen und kommt am Montag mit dem Geld, noch erscheint. Dieter ist optimistisch und meint ja, ich bin pessimistisch und glaube, dass er nicht kommt. Am Ende des Tages werden wir sehen, wer Recht hat.

Dieter überlegt, nach Rückkehr die Webseiten zu überarbeiten und probiert verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und Designs aus.

Es gibt immer was zu tun, langweilig wird es nicht. Sachen die nicht mehr benötigt werden, kommen in die Campingplatzküche in eine Kiste. Aus der kann sich jeder bedienen.

Heute ist Fernsehabend bei Rudiseles. Die neue Masterchef-Serie ist gestartet

8. Mai 2018

Wenn Auto und Wohnwagen verkauft sind, wird auch keine Third Party Property Versicherung mehr benötigt. Am 21. Mai ist für beide Fahrzeuge die nächste Zahlung fällig. Da sind wir schon wieder in Deutschland, deshalb wollen wir die Versicherungen heute kündigen und fahren zur nächsten RAC-Filiale, nach Morley. Die nette Mitarbeiterin vermerkt die Kündigung im Computer, druckt für die Unterlagen die Löschung der Versicherung aus, alles erledigt. Es wird kein Geld mehr vom Konto abgebucht.

Nachdem beim RAC alles erledigt ist, gehen wir noch Einkaufen. Rotkohl und Rouladen stehen auf der Einkaufsliste. Barbara soll Morgen mal dem Herd fernbleiben. Das Essen wird von uns zubereitet.

Ab 19.30 Uhr ist der Fernseher für Barbara und mich reserviert. Natürlich dürfen die Männer mitgucken, die nächste Folge Masterchef.

Anschließend startet die neue Serie von „Outback Truckers“. Steve und „Yogi“ sind in der Folge mit dabei. Man sieht die Serie mit anderen Augen, wenn man einen Trucker persönlich kennt.

Auf dem Weg zurück zum Wohnwagen riecht man wieder den Rauch der weit entfernten Feuer.

9. Mai 2018

Dieter wacht gegen 5.30 Uhr auf und meint: ich komme mir vor, als stehe ich hinter einer Flugzeugturbine. Ich habe einen richtigen Druck auf der Brust. Später kommt in den Nachrichten die Meldung, dass ein Flugzeug von Qantas kurz nach dem Start umkehren musste und deshalb über Perth gekreist ist, um Treibstoff abzulassen.

Heute Morgen ist es mit dem Rauch besonders schlimm. Mir brennen und tränen die Augen. Viele Leute beschweren sich über das Abbrennen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Besonders da der Wind gedreht hat und der Rauch bis nach Perth verbreitet wird.

Die Rouladen fürs Abendessen werden vorbereitet. Während sie im Topf schmoren, wird im Internet recherchiert, wo noch annonciert werden kann. Der Verkauf von Wohnwagen und Auto ist langwieriger und schwieriger wie erwartet. Über die Webseiten werden verschiedene Händler, die auch mit Ankauf werben, kontaktiert. Mal sehen, ob eine Rückmeldung erfolgt. Manchmal fragt man sich, ob Emails überhaupt gelesen werden.

Zum Abendessen gibt es die vorbereiteten Rouladen und anschließend die nächste Folge von Masterchef.

10. Mai 2018

So zäh haben wir uns den Verkauf des Gespanns nicht vorgestellt. Obwohl, nach Aussage von den bis jetzt aufgesuchten Händlern, sowohl die Anzeigen in den Online-Medien gut aussehen und auch die für Auto und Wohnwagen geforderten Preise dem Durchschnitt entsprechen, tut sich wenig.

Dieter formuliert die Anzeigen um und der Preis von Auto und Wohnwagen werden nach unten geändert.

Letzte Woche hatte sich Maria fürs Auto interessiert und ihr Partner hat das Auto Probe gefahren und es hat ihm gefallen. Maria würde die Entscheidung treffen und sich melden. Donnerstag, also heute, kommt sie von ihrem Job zurück. Ob sie sich meldet?

Rauch in der Luft hat nur einen Vorteil, die Sonnenuntergänge sind farbenprächtig. Wir wollen uns den Sonnenuntergang vom Harvey Park. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Swan River.

11. Mai 2018

Ein Mitarbeiter von areyouselling.com.au kommt vorbei um sich das Auto anzusehen und dann ein Angebot abzugeben. Am Telefon wurde von einem Mitarbeiter bereits ein Rahmen genannt, in dem sich der Ankaufspreis vermutlich bewegt. Eine Stunde früher als vereinbart kommt der Autoinspekteur angefahren. Zuerst erklärt er uns, wie der Ankauf funktioniert. Vom vereinbarten Ankaufspreis gehen noch $ 200 für den organisatorischen Aufwand ab. Nun beginnt er damit, sich das Auto anzusehen. Beim Blick in den Motorraum meint er: Da ist ja roter Staub drin. Der ist schwer zu beseitigen, eine spezielle Motorwäsche ist dafür nötig. In Westaustralien ist roter Staub nur bei Minenfahrzeugen zulässig. Dann dürfte hier kein Auto fahren oder verkauft werden! Er kommt mit dem Sonnendach nicht zurecht und trägt ein, dass es repariert werden muss. Dann telefoniert er mit seinem Chef und kommt mit einem großzügigen Angebot: $ 700 bietet die Firma für das Auto! Davon gehen dann noch die $ 200 ab. Das ist ein unakzeptables Angebot. Dieter lehnt ab und verabschiedet den Mann mit der Bemerkung, da schenke ich es lieber einem Backpacker.

Für heute Nachmittag ist ein Termin bei dem Autohändler vereinbart, bei dem der Wagen gekauft wurde, allerdings in einer anderen Filiale.

Preis für Wohnwagen und Auto nochmals reduziert. Dieter hat im Internet einen Händler gefunden, der auf der Suche nach Wohnwagen ist und hat eine Email geschickt.

Wir sagen Barbara und Gerd Bescheid, dass wir heute Nachmittag wegen des Autos unterwegs sind, als das Handy klingelt. Der Anrufer bekundet Interesse am Wohnwagen, es wird ein Termin für Morgen 9.30 Uhr vereinbart.

Nun wird es Zeit zum Autohändler zu fahren. Dass Händlerangebot fällt schon etwas besser aus, aber immer noch ein ganzes Stück von dem entfernt, was wir eigentlich erzielen wollen. Wenn das Auto jetzt an den Händler verkauft wird brauchen wir ein Mietauto, was die Einnahme entsprechend schmälert. Mit dem Ankäufer wird vereinbart, dass wir weiterhin versuchen das Auto selbst zu verkaufen. Wenn das nicht gelingt können wir das Auto Ende nächster Woche hinbringen und der Ankauf wird erledigt.

Wir fangen schon mal an, den Wohnwagen auszuräumen und die Sachen in Rudiseles Gästezimmer zu bringen.

Die Nacht verbringen wir noch im Wohnwagen. Es wird eine unruhige Nacht, warm und vor allem rauchig. Rund um Perth wird kontrolliert abgebrannt, der Rauch wird vom Wind in die Stadt geweht.

12. Mai 2018

Kurz nach halb neune klingelt das Telefon. Ist es recht, wenn wir zur vereinbarten Wohnwagenbesichtigung kommen, meint der Anrufer. Kein Problem, ist alles soweit vorbereitet. Bei uns wird es jetzt etwas hektisch, schließlich muss das restliche Inventar noch aus dem Wohnwagen geräumt werden. Teller, Tassen, Gläser, Besteck, Töpfe, Pfannen, alles Küchenzubehör kommt in die allgemeine Küche. Dort gibt es eine Ecke, in der Reisende die nicht benötigten Sachen abstellen, und jeder sich bedienen kann. Alles andere wird erst einmal im Auto zwischengelagert.

Sind gerade mit ausräumen fertig, als ein Auto angefahren kommt und ein Ehepaar aussteigt. Sie sehen sich den Camper von außen und von innen an. Der Frau gefällt was sie sieht. Wir sind etwas überrascht. Will der Händler für sich selbst kaufen? Es stellt sich heraus, dass wir von einer falschen Voraussetzung ausgegangen sind. Der gestrige Anrufer war nicht der angeschriebene Händler, sondern ein Privatmann. Und der steht jetzt hier. Vielleicht hätten die Beiden ja das gesamte Inventar übernommen, jetzt ist es zu spät. Die Beiden sehen sich den Wohnwagen sehr gründlich an. Sie haben bereits einen Wohnwagen, der allerdings etwas kleiner ist. Die Zwei gehen mehrmals im Jahr zum Gold suchen nach Sandstone und lassen den Wohnwagen vor Ort stehen. Nach ausführlicher Besichtigung wird der Vertrag unterschrieben, das Geld in bar gezahlt, der Wohnwagen angehängt. Good bye.

Nun ziehen wir bei Rudiseles ins Gästezimmer. Alles wird aus dem Auto geräumt und im Zimmer abgestellt. Es tobt das Chaos.

Das Handy klingelt, ein Interessent fürs Auto. Für heute Nachmittag wird ein Besichtigungstermin vereinbart.

Zur vereinbarten Zeit kommt ein junger Mann vorgefahren, der Interessent fürs Auto. Dieter unternimmt mit ihm eine Probefahrt. Der Wagen gefällt ihm, allerdings handelt er noch um den geforderten Preis. Schließlich werden wir uns einig. Ein Kaufvertrag wird abgeschlossen und eine geringe Anzahlung ausgehandelt. Die Restzahlung soll per Überweisung aufs Konto erfolgen. Nach Zahlungseingang wird der Wagen übergeben.

Wir haben noch einige Sachen, die nicht mehr gebraucht werden und die nicht in der Campkitchen gelandet sind. Morgen ist wieder Flohmarkt im Belmont Forum, die letzte Gelegenheit noch ein paar Dollar mit dem Verkauf zu erzielen.

13. Mai 2018

Bevor der Wecker klingelt sind wir wach. Eine Tasse Kaffee muss sein, bevor wir zum Flohmarkt fahren. Als wir kurz nach 4 Uhr am Belmont Forum ankommen, ist der Parkplatz bereits gut gefüllt, aber es sind noch genügend Plätze frei. Zwei davon sind uns. Auto wird geparkt und zwei Einkaufswagen organisiert. Die nutzen wir als Verkaufsstand. Ab 5.30 Uhr kann aufgebaut werden. Die ersten Gucker sind bereits unterwegs. Noch vor dem offiziellen Beginn haben wir die ersten Dollars eingenommen. Hoffentlich geht das so weiter, damit der Kofferraum leer wird. Nach Hause können wir davon nichts mitnehmen. Alles was übrig ist wird Gerd bekommen. Der kann dann entscheiden, was er behält oder wegwirft.

Gegen 8 Uhr kommen Helfer des Lions Club um die Platzmiete zu kassieren. Die Männer sind großzügig und berechnen nur eine Parkbucht, das sind 10 $. Am Ende sind nur noch Kleinigkeiten übrig, da lohnt es sich nicht, noch länger zu bleiben. Wir packen vor dem offiziellen Ende zusammen und fahren zurück nach Ascot. Für uns hat sich das frühe Aufstehen gelohnt, einige Dollar sind in der Geldbörse gelandet. Auf jeden Fall besser, wie alles wegwerfen.

Heute Mittag sind wir zum Lunch nach Armadale eingeladen. So bleibt genügend Zeit zum ausladen und umziehen. Antjes und ihr Lebensgefährte haben in der Shed alles vorbereitet. Salat und Nachtisch steht bereit, der Fisch wird frisch zubereitet. Sehr lecker. Normalerweise hat man von hier oben einen schönen Blick auf die Skyline von Perth. Heute ist vor lauter Rauch nichts zu sehen. Schade. Wir wollen noch im hellen zurückfahren und verabschieden uns von den beiden.

Wenn die Restzahlung auf dem Konto eingegangen ist, wird das Auto übergeben. Damit wir mobil bleiben, wird für Morgen Mittag ein Mietwagen reserviert.

Ein gemütlicher Fernsehabend als Ausklang eines langen Tages.

14. Mai 2018

Kurz nach Mitternacht, mitten im Tiefschlaf, klopft es an der Tür und Barbara ruft: Habt ihr Strom? Wie Strom? Es dauert einen Moment, bis die Frage richtig durchgedrungen ist. Ein Griff zum Schalter der Nachtischlampe, es bleibt dunkel. Demnach haben wir hier hinten im Zimmer keinen Strom. Im Dunkeln wird sich zum Lichtschalter vorgetastet, die Deckenlampe brennt. Wo liegt denn nun der Fehler? Gerd macht sich auf die Suche. Sicherung ein, Sicherung fliegt wieder raus. So geht das eine Weile, bis Gerd den Verursacher findet: den Gefrierschrank. Wohin mit dem Gefriergut, damit es nicht auftaut. Gut, wenn entsprechendes Equipment vorhanden ist. Die beim Camping genutzte Kühl- und Gefrierbox wird in der Küche aufgestellt und eingeräumt. Mehr kann zur Schadensbegrenzung um diese Zeit nicht mehr getan werden. Alle gehen wieder ins Bett.

Gibt es einen Servicetechniker, der sich heute noch den Gefrierschank ansehen und hoffentlich reparieren kann? Dieter findet im Internet eine Firma, die auf die Reparatur von Kühlschränken spezialisiert ist. Barbara ruft an, der Techniker wird heute noch vorbeikommen.

Wir fangen schon mal an, das Chaos im kleinen Zimmer zu beseitigen und Reisetaschen zu packen.

Eine SMS des Autokäufers geht ein. Er hat das Geld am Samstag angewiesen und möchte so schnell wie möglich das Auto abholen. Sowie das Geld auf dem Konto ist, werden wir ihn informieren. Am Vormittag ist der Zahlungseingang gebucht, die Autoübergabe wird für den Nachmittag vereinbart.

Gerd fährt uns zur Mietwagenfirma um das reserviert Auto abzuholen. Dort ist alles vorbereitet und schon sind wir wieder auf dem Rückweg.

Zum vereinbarten Zeitpunkt kommt der Autokäufer in Begleitung eines Freundes. Der Kaufvertrag wird mit den fehlenden Angaben ergänzt, Schlüssel und alle vorhandenen Unterlagen übergegen. Der Eigentümerwechsel ist vollzogen.

15. Mai 2018

Der Lebensgefährte von Antje hat einen Italienischen Delikatessenladen in Maddington. Den wollen wir uns heute mal ansehen. Frisches Obst und Gemüse stehen vorm Laden. Im Geschäft selbst gibt es neben frischem Brot, Wurst und Käse auch eine Lunch- und Kaffeebar. In einer Sitzecke können die gekauften Sachen gleich verzehr werden.

Nur über die Straße ist das Maddington Einkaufszentrum. Wenn wir schon hier sind, können wir uns dort auch einmal umsehen. So richtig gefällt uns das Zentrum nicht. Wie der ganze Stadtteil, spricht es uns nicht an. Gut ist allerdings das Cafè, dort essen wir zu Mittag.

Den schönen sonnigen Tag genießen wir im Garten von Barbara und Gerd.

16. Mai 2018

Wir haben unsere Freunde zum Danke Schön-/Abschieds- und Geburtstagsessen ins Miss Maud eingeladen. Dazu kommt noch Christian Keilmann (vom Frankfurter Stammtisch) und Gerhard Brand (vom Nürnberger Australien-Stammtisch).

Christian ist seit Montag in Perth. Gerhard und seine Frau Angelika haben ihre „Emma“ – einen Landcruiser – nach Australien verschifft. Ein knappes Jahr wollen Brands damit durch Australien reisen. Das Containerschiff ist in Fremantle angekommen. Jetzt warten sie darauf, dass der Container untersucht und das Auto ausgeladen wird.

Wir fahren zusammen mit Barbara und Gerd in die Stadt. Kaum stehen wir vorm Miss Mauds, kommt Christian angelaufen. Es wird sicherlich noch ein paar Minuten dauern, bis die anderen kommen. In der Zwischenzeit können wir uns schon mal an der Rezeption melden und die reservierten Plätze einnehmen.

Von Teresa, der Mitarbeiterin, werde ich überschwänglich begrüßt. Sie sei so gespannt auf mich gewesen. Warum? Elvira, das sei auch der Name ihrer verstorbenen Mutter. Ob sie mich mal in den Arm nehmen und drücken dürfte? So bin ich noch nie beim Betreten eines Lokals begrüßt worden.

Inzwischen sind alle Eingeladenen eingetroffen und das Buffett ist eröffnet. Bei leckerem Essen und netten Gesprächen vergeht die Zeit schnell. Teresa kommt immer wieder vorbei und erkundigt sich, ob alles in Ordnung ist. Gegen 15 Uhr verlassen wir gemeinsam Miss Mauds. Wir fahren vor, Inge und Micha kommen nach. Wir haben noch eine Batterie, die wird Micha mit auf die Farm nehmen.

17. Mai 2018

Wir fahren nach Fremantle. Das Auto wird am South Beach geparkt. Von hier aus fährt die Blue Cat kostenlos in die Stadt. Das Handy klingelt und Christian meldet sich. Ob wir heute zu Hause sind, möchte er wissen. Im Moment nicht, aber heute Nachmittag. Christian wird nach Ascot kommen und das von uns gepackte Care-Paket abholen. Im Paket sind die nicht mehr benötigten Lebensmittel und einige andere Sachen. Die können die beiden Jungs (Christian Keilmann und Christian Dose) beim gemeinsamen Campingtrip aufbrauchen.

Auf dem Heimweg wird bei Hela, dem deutschen Metzger, gestoppt. Eine Auswahl frischer Wurst zum Abendessen mitnehmen.

18. Mai 2018

Die erste Handlung heute Morgen: Online einchecken.

Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal nach Fremantle, die letzten Souvenirs einkaufen.

Wieder zurück, werden die Koffer gepackt. Das Limit von 30 kg pro Person werden sicherlich ausgenutzt. Schließlich hatten wir Einiges im Wohnwagen gelassen, als wir beim letzten Mal zurück nach Deutschland geflogen sind. Nun muss alles mit zurück.

Schwierig wird es beim Handgepäck. Nur ein Gepäckstück, das nicht mehr als 7 kg wiegt, nicht wie früher zusätzlich Laptop und Kameratasche, ist erlaubt. Mit Laptop, Kamera und was sonst vorhanden ist, sind 7 kg schnell erreicht bzw. überschritten.

19. Mai 2018

Die Sachen, die wir auf den Flug anziehen, liegen bereit. Umziehen werden wir uns erst am Nachmittag, wenn wir zum Flughafen aufbrechen.

Der Mietwagen muss wieder abgegeben werden. Wir fahren los, um das Fahrzeug vor Rückgabe noch aufzutanken. Es genügt, wenn Gerd in einer Viertelstunde losfährt, um uns an der Vermietstation abzuholen. Kaum auf dem Hof der Firma vorgefahren, kommt schon ein Mitarbeiter um Kilometerstand und Zustand des Fahrzeuges zu notieren. Alles in Ordnung, die 100 $ Kaution werden zurück aufs Kreditkartenkonto gebucht. Und schon kommt Gerd angefahren, gutes Timing.

Die restliche Zeit bis zum Verlassen des Hauses, wird der schöne Tag im Garten verbracht.

Das Gepäck wird ins Auto geladen, wir haben inzwischen die bequeme Kleidung für den Flug angezogen, und fahren los, erstmal zum Abendessen.

Danach geht es zum Flughafen, wo Barbara und Gerd uns nur absetzen und gleich wieder das Flughafengelände verlassen. Somit entfällt die Parkgebühr. Dieter hat einen Wagen fürs Gepäck geholt, wir machen uns auf den Weg zum Schalter von Emirates/Qantas. Noch ist wenig Betrieb, schnell können wir zum einchecken kommen. Das Gepäcklimit ist fast ausgereizt, knapp 59 Kilo zeigt die Waage.

Auf meine Frage, ob der Flieger ausgebucht ist, befragt der nette Mitarbeiter den Computer. Nein, es ist nicht ausgebucht. Er stellt neue Bordkarten aus und lässt dabei den Platz zwischen uns frei. Bin mal gespannt, ob das funktioniert. Solche Versuche habe ich auch schon unternommen, meistens erfolglos.

Anders als beim Einchecken in Frankfurt, interessiert sich hier keiner fürs Handgepäck. Weder wird darauf hingewiesen, dass nur ein Gepäckstück erlaubt ist, noch wird gewogen.

Gepäck ist aufgegeben, wir machen uns langsam auf den Weg Richtung Abfluggate. Der Flughafen von Perth ist sehr übersichtlich, viel kann man nicht zur Zeitüberbrückung bis zum Abflug unternehmen.

Bei der Ausreise gibt es zwei Möglichkeiten: das Departure SmartGate benutzen, das ist die automatisierte Version, wenn man einen maschinenlesbaren Ausweis aus einem der sechzehn zugelassenen Ländern besitzt, oder zur manuellen Version, wo der Ausweis von einem Mitarbeiter geprüft wird. Deutschland ist nicht auf der Liste der möglichen Länder, deshalb stellen wir uns am Schalter an.

Dieters Ausweis wird eingelesen, in Ordnung, er kann durchgehen. Mein Ausweis wird eingelesen, die Mitarbeiterin sieht ratlos aus und befragt den Kollegen. Der meint, sie soll den Vorgesetzten fragen. Was ist das Problem? Ich kann es mit vorstellen. Ich habe drei Vornamen, die bei Visabeantragung angegeben werden müssen. Auf der Bordkarte sind die Namen aufgedruckt, allerdings ohne Leerzeichen dazwischen, da der Platz sonst nicht ausreicht. Die Vorgesetzte kommt und nimmt sich des Problems an. Wie vermutet, ist der lange Name das Problem. Sie nimmt uns mit zu ihrem Arbeitsplatz, kopiert den Reisepass und wird im Computer die Ausreise vermerken. Mit den Worten: Elvira, bei dem langen Namen ist bestimmt immer zu wenig Platz, gibt sie den Pass zurück und wünscht einen guten Flug.

Weiter zur Handgepäckkontrolle. Zu dritt, der Mann vor uns und wir, müssen das Handgepäck auf einem separaten Tisch ablegen. Gepäck, Kleidung, Schuhe, alles wird mit einem Tuch abgestrichen. Das Tuch wird danach in ein Gerät eingelegt. Was wird eigentlich gesucht? Sprengstoff, ist die Auskunft des Mitarbeiters. Gut, dass auch der Mann vor uns nicht mit gefährlichen Stoffen hantiert hat. Das Gerät zeigt nichts an, alle drei können passieren.

Nicht mehr lange und die Passagiere können ins Flugzeug. Und wir haben Glück, der Platz zwischen uns bleibt leer. Bereits 15 Minuten vor der angegebenen Zeit startet das Flugzeug Richtung Dubai.

Vor Mitternacht wird noch Essen serviert. Heute lautet die obligatorische Frage: Chicken or lamb?

20. Mai 2018

Superpünktlich in Perth gestartet, eine Stunde früher wie angekündigt in Dubai gelandet. Bis der Anschlussflug nach Frankfurt startet, sind noch vier Stunden Zeit. Kaum haben wir in Dubai das Flugzeug verlassen und sind den Schildern „Transit“ gefolgt, müssen wir uns schon wieder in die Schlange der Sicherheitskontrolle einreihen. Kontrolle ist ja gut und schön, aber was und wie man auf dem kurzen Weg vom Verlassen des Flugzeuges bis hierher an gefährliche Güter gekommen sein soll, dass erschließt sich nicht. Aber auch das geht vorbei, nun sind wir im Transitbereich. Im Duty-Free Shop werden noch Zigaretten mitgenommen, das Danke schön für unsere liebe Nachbarin Monika.

Mit 10 Minuten Verspätung erfolgt der Start nach Frankfurt. Die Maschine ist fast ausgebucht, dieses Mal ist der dritte Platz wieder belegt. Die Mitreisende, die den Platz vor Dieter hat, stellt ihren Sitz ganz nach hinten und setzt sich auch noch auf die Rückenlehne, die damit noch weiter als normal nach hinten geneigt ist. Dieter bittet sie höflich, doch den Sitz nicht ganz so weit nach hinten zu stellen, damit er auch noch aufstehen kann. Reaktion ist eine pampige Antwort: Sie sei bereits seit 10 Stunden unterwegs. Wir schon länger. Sie steht auf und beschwert sich bei der Stewardess. Die kommt und meint, jeder habe das Recht seinen Sitz ganz nach hinten zu stellen, außer beim Essen. Dieter soll doch seine Lehne auch bis zum Anschlag verstellen.

Pünktlich kommen wir in Frankfurt an. Schnell sind wir durch die Passkontrolle und machen uns auf zum Gepäckband. Band 56 ist für das „Priority Gepäck“ auf und Band 57 für das restliche Gepäck vorgesehen. Aber, erst einmal brauchen wir einen Gepäckwagen. Den gibt es gegen Zahlung von 1 $. Zahlung ist nur mit Kreditkarte möglich. So ein Schwachsinn. Eine junge Frau, bekommt eine SMS auf ihr Smartphone geschickt, zur Freigabe der Zahlung. Die stellt sich zweimal an, um den Wagen zu bekommen.

Bei der Ausladung des Gepäcks wurde irgendwann umentschieden, unsere Reisetaschen kommen auf beiden Gepäckbändern an. Knapp eine Stunde hat es gedauert, dann sind wir in der Ankunftshalle. Ein Anruf bei Pfisterers ist die erste Handlung um Utas Schwester darüber zu informieren, dass wir auf dem Weg sind um das abgestellte Auto abzuholen. Rita meint, ob wir auf Uta und Rudi warten wollen. Die Beiden waren in Urlaub und sind kurz vor Frankfurt. Natürlich warten wir. Jetzt brauchen wir erst einmal ein Taxi um nach Griesheim zu fahren. Haben einen sehr schweigsamen Taxifahrer erwischt, ungewöhnlich.

Das Taxi biegt in die Straße ein, da sehen wir schon Rudi vor der Tür. Die Beiden sind fünf Minuten vor uns angekommen. Gepäck wird aus dem Taxi in unser Auto umgeladen. Nun ist Zeit für ein Schwätzchen und frischen Kaffee. Es gibt einiges zu erzählen.

Es war ein langer Tag, wir machen uns auf den Heimweg. Gepäck ausladen, Post durchsehen, Waschmaschine anstellen und Füße hochlegen. Wir sind wieder Zuhause.

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